Kleine Bartfledermaus

Myotis mystacinus

Körpermaße:
Kopf-Rumpfverhältnis: 35-48 mm
Unterarmlänge: 32-37 mm
Spannweite der Flügel: 190-22,5 mm
Schwanzlänge: 30-43 mm
Gewicht: 3,9-8 g
Lämge 5. Finger: 42-43 mm
Auffällige Merkmale: Kleine Art, die am temperamentvollsten aller heimischen Fledermäuse gilt. Langer, spitzer Tragus, überragt deutlich die Einbuchtung am Hinterrand des Ohres, Ohraußenrand mit 4-5 Querfalten. Die Füße sind sehr klein. Der Penis ist immer dünn. Fell lang und etwas kraus, dicht, Unterseite dunkel- bis hellgrau, Oberseite dunkel nußbraun bis dunkel graubraun. Das Gesicht ist schwarzbraun, die Flügel sind schmal. Rufamplitudenmaximum zwischen 40-50 kHz
Nahrung: Großes Nahrungsspektrum: Zweiflügler (Schnaken, Zuckmücken, Fliegen), Kleinschmetterlinge, Spinnen. Beutetiere werden auch von der Vegetation abgelesen
Lebensweise und Lebensraum: Der Jagdflug beginnt in der frühen Dämmerung in niedriger Höhe (bis 7 m) in Gärten, Parkanlagen, über fließenden und stehenden Gewässern, an Waldrändern oder in lichten Wäldern sowie über Wiesen. Wendiger, schneller Flug. Nicht so stark an Wald und Gewässer gebunden wie Große Bartfledermaus. Die Sommerquartiere (Wochenstuben) in engen Spalten in und an Gebäuden wie z.B. hinter Fensterläden oder Holzverkleidungen, welche von außen zugänglich sein müssen. Wochenstubengröße schwankt zwischen 10 und 60 Weibchen. Winterquartiere in Höhlen, Stollen, Kellern, Bunkeranlagen. Dort frei hängend oder in engen Spalten. Keine sehr wanderfreudige Art.
Häufigkeit/Gefährdung: In ganz Sachsen verbreitet, aber nirgends häufig. Vielerorts sicher noch unerkannt. Wochenstubenquartiere sind besonders durch Rekonstruktionsarbeiten an Gebäuden gefährdet. Durch Hautkontakt mit Holzschutzmitteln Vergiftungen möglich. Winterquartiere werden durch Zerstörung unbrauchbar. Ungehinderter Ein- und Ausflug muß gewährleistet sein. Störungen im Winterschlaf sind oft tödlich. Die Jagdhabitate können durch Strukturveränderungen beeinträchtigt werden (Änderung des Insektenspektrums). Die Entwässerung von Feuchtgebieten wirkt sich nicht nur bei dieser Art gravierend auf den örtlichen Bestand aus. Der Einsatz von einigen Insektiziden in Landwirtschaft und in Gartenanlagen kann eine ganze Wochenstubengesellschaft vernichten.
Ähnliche-Arten:
Große Bartfledermaus (Myotis brandtii)
Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus)