Großer Abendsegler

Nyctalus noctula

Körpermaße:
Kopf-Rumpfverhältnis: 60-84 mm
Unterarmlänge: 48-59 mm
Spannweite der Flügel: 320-400 mm
Schwanzlänge: 41-60,6 mm
Gewicht: 17-42 g
Auffällige Merkmale: Zweitgrößte Art im Gebiet. Dreieckige, breite Ohren, Ohraußenrand mit 4-5 Querfalten, Tragus kurz, pilzförmig. Kurzes, anliegendes Fell, Unterseite matt hellbraun, Oberseite im Sommer rost- bis rehbraun, glänzend, ab August mehr mattgraubraun. In den inneren Mundwinkeln Drüsenwülste, die sich zur Paarungszeit ab August stark vergrößern, in dieser Zeit und bei Störungen starker Moschußgeruch wahrnehmbar.. Gesicht und Flughäute sind schwarzbraun, die Flügel lang und schmal. Bei Störung im Tagesschlaf Akinese möglich.
Rufamplitudenmaximum bei ca. 25 kHz
Nahrung: Bevorzugt Zweiflügler, Käfer, Köcherfliegen und Nachtschmetterlinge. Im Mai/Juni in der Oberlausitz Spezialisierung auf Mai- und Junikäfer nicht selten.
Lebensweise und Lebensraum: Fliegt in der Regel kurz nach Sonnenuntergang aus. Jagdflug in (2) 6-50 (-500) m Höhe. Schneller, gerader Flug mit engen Wendungen und Sturzflügen, kann 50 km/h erreichen. Gejagd wird über Wiesen, Wäldern, Teiche, Seen, Parks und Straßenalleen. Frißt im Flug. Überwiegend reine Waldfledermaus des Flach- und unteren Hügellandes, die aber auch Parkanlagen, Teichdämme, Feldgehölze und Alleen besiedelt. Sommerquartiere (Wochenstuben) überwiegend in Baumhöhlen (oft dunkler Urinstreifen unterhalb der ca. 6 cm großen Einflugöffnung). Siedelt sich auch gern in geräumigen Fledermauskästen an. Es werden auch Betonlichtmasten und Spalten zwischen Neubaublöcken bezogen. Winterquartiere in dickwandigen Baumhöhlen, tiefen Fels- und Mauerspalten. Seltener Überwinterungen in Kirchen und Brücken. Wehrend des Winterschlafes werden Cluster gebildet. Bei schönem, ruhigen Winterwetter fliegen einzelne Tiere gelegentlich aus. In ungünstigen Quartieren kann die Erfrierungsrate bis zu 50% betragen. Temperaturen bis 0° werden ohne Schaden ertragen. Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartieren sind bei den meisten Abendseglern üblich. Dabei werden Entfernungen bis 2000 km bewältigt. Zieht z.T. am Tage gemeinsam mit Schwalben. Die Zugrichtung ist überwiegend Südwest. In der Oberlausitzer Teichlandschaft zur Zugzeit Massenansamlungen zum abendlichen Jagdflug mit bis zu 5000 Tieren auf wenigen Hektar Wasserfläche nicht selten.
Häufigkeit/Gefährdung: Der Große Abendsegler ist im gesamten kontinentalen Europa, Südskandinavien und England verbreitet. In Sachsen ist er in den niederen Lagen keineswegs selten. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt im ostelbischen Raum und in der Leipziger Tieflandbucht. Hauptbedrohung ist das Fällen der Höhlenbäme mit Sommer- und Winterquartieren. Biotopveränderungen wirken sich ebenfals ungünstig auf den Bestand aus. Entlang der Zugwege kann eine solche Veränderung noch gravierendere Auswirkungen haben.
Ähnliche-Arten:
Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri)
Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)