Breitflügelfledermaus

Eptesicus serotinus

Körpermaße:
Kopf-Rumpfverhältnis: 63-82 mm
Unterarmlänge: 48,0-57,5 mm
Spannweite der Flügel: 315-380 mm
Schwanzlänge: 46-54 mm
Gewicht: 13,0-34,5 g
Auffällige Merkmale: Eine der größten Arten im Gebiet. Im Normalfall recht phlegmatisch. Kleine, fast dreieckige Ohren. Der schmale hintere Ohrrand mit 5 Querfalten. Der leicht nach innen gebogene Tragus erreicht etwa 1/3 der Ohrlänge. Das Fell ist relativ lang. Oberseite dunkel graubraun mit meist glänzenden Haarspitzen. Unterseite gelbbraun, nicht scharf zur Oberseite abgegrenzt. Die Jungtiere sind insgesamt dunkler. Die breiten Flügel sind faßt schwarz. Die letzten 1 oder 2 Schwanzwirbel sind frei.
Rufamplitudenmaximum bei ca. 25 kHz
Nahrung: Die Hauptbeutetiere sind mittlere bis große Käfer (Mai-, Juni-, Mistkäfer, Laufkäfer und Maulwurfsgrillen werden auch vom Boden aufgelesen. Außerdem Schmetterlinge und Zweiflügler. Jagt gern um Straßenlampen.
Lebensweise und Lebensraum: Ausflug ca. eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Der langsame Jagdflug wird meist in einer Höhe von 2-8 Metern in großen Schleifen ausgetragen. Gejagd wird in Gärten, Parkanlagen, an Waldrändern, am Uferbereich stehender Gewässer, entlang von Alleen. Die Jagdgebiete können bis 8 km entfernt liegen. Besiedelt werden haupsächlich Dörfer und die Randgebiete der Städte. Sommerquartiere (Wochenstuben) meist im Firstbereich von Dachstühlen. Dabei sind die Tiere kaum sichtbar; sie verstecken sich hinter Balken, Dachlatten oder in den Firstziegeln. Quartiere werden aber auch hinter Fensterläden oder Holzverschalungen, Die Quartiere werden oft mit anderen Fledermausarten geteilt (Große und Kleine Bartfledermaus, Zwergfledermaus, Braunes Langohr). Die Männchen leben im Sommer solitär in Spaltverstecken. Winterquartiere befinden sich in Höhlen, Stollen, Kellerräumen, Bunkeranlagen, Holzstapeln, hinter Bildern in Kirchen und in den Zwischenwänden beheizter Gebäuden bei relativ hohen Temperaturen.
Häufigkeit/Gefährdung: In Europa bis zum 55. Breitengrad flächendeckend verbreitet. In Sachsen außer im höheren Bergland überall mit unterschiedlicher Häufigkeit vertreten. In der Oberlausitz und der Leipziger Tieflandsbucht liegen die Verbreitungszentren. Die ehemals häufige Art ist in den letzten 30 Jahren im Rückgang begriffen. Der Hauptgrund liegt in der Vernichtung und Unbrauchbarmachung der Quartiere wie Um- und Ausbau im Dachbereich, verschließen der Einflugöffnung und den Einsatz von für Fledermäuse giftigen Holzschutzmitteln. Durch ihre Größe und dem langsamen Flug fallen sie den Menschen beim abendlichen Ausflug eher auf und die Quartiere sind oft bekannt. Ängstliche Mitbürger verlangen dann die Aussiedlung der Wochenstubengesellschaft und tragen dabei einer weiteren Quartierverknappung bei.
Ähnliche-Arten:
Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii)
Zweifarbfledermaus (Vespertilio Murinus)